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Bericht Rheinpfalz vom 31.07.24
31.07.2024Vor der Saison: Der 1. FFC Ludwigshafen ist zurück in der Verbandsliga. Die Verantwortlichen sprechen über Ziele, den Boom im Frauenfußball und worauf sie richtig stolz sind.
Von Marek Schwöbel. Es ist warm auf der Bezirkssportanlage in Oggersheim. Auf dem Kunstrasenplatz trainieren die Frauen des 1. FFC Ludwigshafen für die anstehende Verbandsligasaison. Sie sind zurück in der höchsten Spielklasse des Südwestdeutschen Fußballverbandes. „Wir waren bis 2022 in der Verbandsliga“, erinnert sich der Vorstandsvorsitzende Klaus Nauber. Dass die junge Truppe von Trainer Benedikt Leimbach den Aufstieg packen könnte, daran habe in der vergangenen Saison niemand geglaubt. „Aber sie haben eine fantastische Rückrunde gespielt und sich hinter der zweiten Mannschaft des 1. FFC Niederkirchen auf Rang zwei hochgearbeitet“, erzählt Nauber. Und da die Reserve des Traditionsvereins von der Weinstraße nicht aufsteigen durfte – die erste Mannschaft spielt ja in der Verbandsliga – war der 1. FFC Ludwigshafen der nächste in der Aufstiegsreihenfolge. „Damit hat keiner gerechnet. Jetzt müssen wir schauen, dass wir auch in der Liga bleiben. Das wäre ein toller Erfolg“, sagt Nauber.
Der 1. FFC Ludwigshafen hat sich still und leise zu einem der größten reinen Frauenvereine in Rheinland-Pfalz entwickelt. Hatte der Verein laut Nauber 2023 noch 190 Mitglieder, sind es inzwischen 251. In 1997 war der Verein als Teil des TuS Oggersheim aus der Taufe gehoben worden. 2011 hat sich dann der 1. FFC Ludwigshafen als eigenständiger Verein abgespalten. Von Beginn an dabei ist der Sportliche Leiter Hans Hallermeier. Er ist besonders stolz darauf, dass der Klub jede Altersklasse von den Bambini (G-Juniorinnen) bis zu den B-Juniorinnen teils mehrfach besetzt hat.
Allerdings bringt die erhöhte Nachfrage weitere Aufgaben für den Verein mit sich – und natürlich auch Ausgaben. „Wir freuen uns über jeden Sponsor, der sich hier engagieren will“, erklärt Nauber. Die B-Juniorinnen haben sich in der vergangenen Saison einen Mittelfeldplatz in der Verbandsliga gesichert. Die jüngeren Jahrgänge des 1. FFC Ludwigshafen spielen mindestens in der Landesliga.
Das Konzept geht laut Hallermeier auf. „Wir sind hier der größte Ausbildungsverein im Mädchenfußball“, erklärt er. Und fügt hinzu: „Die eine oder andere Spielerin, die bei uns groß geworden ist, spielt jetzt auch in höheren Ligen mit.“ Und auch Nauber ist es wichtig, dass sich der Verein keineswegs als reiner Ausbildungsverein verstehe. „Wir sind gerade auch dem Breitensport verpflichtet.“ Gerade in den Jugendmannschaften spiele das Thema Inklusion eine wichtige Rolle.
Der Frauenfußball sei im Wachstum, stellt das FFC-Duo fest. Gerade weil auch die Männer-Bundesligisten laut Paragraf 3.3 der Lizenzierungsordnung der Deutschen Fußball Liga (DFL) verpflichtet sind, etwas für den Frauenfußball zu tun: Als sportliches Kriterium wird dort verlangt, „dass der Bewerber den Frauenfußball fördert sowie einen Beitrag zu seiner Professionalisierung und zur Steigerung seiner Beliebtheit leistet, indem er eine Frauen- und/oder Mädchenmannschaft zu offiziellen Wettbewerben anmeldet oder eine Kooperationsvereinbarung mit einem Fußballclub abschließt, der eine Frauen- und/oder Mädchenfußballabteilung unterhält“. Laut Nauber habe sich beispielsweise der 1. FSV Mainz mit dem TSV Schott Mainz in diesem Bereich zusammengetan. Das sorge auch dafür, dass sich der Markt für Spielerinnen immer mehr bewege.
Für die anstehende Verbandsligarunde, die für den 1. FFC Ludwigshafen am 25. August mit der Partie gegen den SG Siegelbach II beginnt, wünschen sich Nauber und Hallermeier, dass ihr Verein erfolgreich ist. Am 7. August geht es für das Verbandsligateam einige Tage in ein Trainingslager auf dem eigenen Gelände. Aber auch an diesem Abend arbeiten die Frauen bereits in der Sommerhitze an diesem Ziel.